Valle Maira: Okzitanische
Skitourenträume |
Das Valle Maira befindet sich im
südwestlichen Piemont, in der Provinz
Cuneo und erstreckt sich etwa 40 km von
Dronero (Cuneo) nach Westen, Richtung
französische Grenze. Das Tal bietet
zahllose Tourenmöglichkeiten von einfach
bis extrem, in Höhenlagen von 1200 bis
3000 Metern. Ganz egal wo man im Tal
untergebracht ist, in wenigen Minuten
Autofahrt erreicht man die meisten
Ausgangspunkte. Zudem bieten die meisten
Unterkunftsstätten ein tolles Ambiente
mit guter |
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Küche und erlesenen
Weinen aus der bekannten Weinprovinz des
Barolo, Dolcetto, Nebbiolo, ...
Durch die große Abwanderung in den
Nachkriegsjahren zählt das Tal heute zu
den bevölkerungsärmsten der Alpen und
viele der urigen Bergdörfchen sind
praktisch zur Gänze verlassen.
Abgeschiedenheit ist hier nicht nur auf
den unzähligen Gipfeln sondern auch im
Tal echt erlebbar.
Überall findet man noch die
geheimnisvollen Spuren Okzitaniens mit
ihrer seltsamen Sprache und Kultur, die
tief in das christliche Mittelalter
hineingreifen (siehe unten). |
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Anfahrt
Vom Brenner kommend nach Verona, weiter Richtung
Mailand bis knapp vor Brescia dann weiter nach
Cremona, Alessandria und Cuneo. Von Cuneo über
die Staatsstraße nach Caraglio, Dronero, und
durch auf kurvernreicher Straße ins Valle Maira.
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Monte Cassorso 2774m |
800 Hm Steilabfahrt zwischen 30 und 40°
über die SO-Rinne biete dieser stolze
Gipfel, der zudem einen großartigen
Rundblick bietet. Er zählt zu den
Klassikern in das Valle Maira.
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Ausgangspunkt: Preit 1540m am
Ende eines schmalen Seitentales
(Abzweigung zwischen Stroppo und Prazzo).
Aufstieg: Vom kleinen,
verlassenen Dörfchen folgen wir ziemlich
flach einem Weg nach Süden immer auf der
orographisch linken Seite des Baches bis
nach Gr. Selvest 1666 (Haus u. Brücke).
Wir bleiben rechts und steigen, meist
der Wegtrasse folgend, hinauf bis zu den
verfallenen Hütten von Grange Servino
1816m am Talschluss. Nun rechts
(westlich) hinauf über die auffallende,
immer steiler werdende Steilrinne
(sichere Verhältnisse erforderlich!). In
Spitzkehren immer hoch, wobei wir im
Mittelteil etwas linkshaltend zu einer
Abstufung gelangen. Danach wieder steil
westlich weiter bis zu einem breiteren,
etwas flacheren Stück, wo wir nun
nördlich über den oberen steilen
Gipfelhang zum Gipfel gelangen.
Großartig ist der Rundblick!
Aufstiegszeit: 3 - 3,5
Std.
Höhenunterschied: 1234m
Abfahrt: Längst der
Aufstiegsroute
Hinweise: Die Rinne ist
sehr lawinengefährdet und nur bei
absolut sicheren Verhältnissen
durchführbar. Großartig bei Firn, wobei
man dann nicht zu spät abfahren darf! |
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Auto Vallonasso 2883m |
Sehr schöne,
abwechslungsreiche und anspruchsvolle
Skitour über traumhafte Firnhänge.
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Ausgangspunkt: Chialvetta
1475m. Anfahrt: Kurz vor Acceglio nach
links Richtung Gheit und Chialvetta
abzweigen. Im Frühjahr kann man evtl.
noch bis nach Pratorotondo 1622m
weiterfahren.
Aufstieg: Vom Parkplatz
direkt am Dorfeingang überqueren wir die
Brücke und steigen durch das zierliche
Bergdörfchen an der Kirche vorbei in
Richtung des breiten Tales nach SW auf.
Wir folgen dabei den alten Weg, der
zunächst rechts des Baches durch das
breite Tal hinein zieht, dann steigen
wir, uns etwas rechtshaltend, über
Wiesen und teils auch über lichtem
Laubwald südwestlich weiter. Etwas
tiefer links erblicken wir dann das
verlassene Dorf Pratorotondo 1622m. Wir
folgen weiterhin nach rechts den
Wegspuren talein bis auf der Höhe von
Viviere 1709m, eine weitere verlassene
Siedlung, die links unten bleibt. Wir
folgen zunächst dem Weg, der zum Colle
Ciarbonet führt und verlassen ihn dann
an einer Abzweigung, die Richtung Prato
Ciorliero weist. Bald danach verlassen
wir den Weg und steigen nordwestlich
über eine kurze bewaldete Stufe in
Richtung des Vallone Einchiausa auf, ein
offenes Tal, das sich plötzlich uns
eröffnet und den Gipfel sowie den
weiteren Wegverlauf recht deutlich frei
gibt (siehe Tour in Bildern). Am
Talboden steigen wir zunächst
nordwestlich auf, dann, knapp unterhalb
eines markanten Felsgrates, queren wir
nach links (westlich) und steigen dann
wieder nordwestlich hoch. Im Talboden
bleibend peilen wir zunächst den Colle
d'Enchiausa an, queren dann aber nach
rechts und gelangen so zu einer heiklen
Steilstufe links eines markanten Felsens
(Schlüsselstelle mit einer kurzen
Steigung von ca. 40°, die sichere
Verhältnisse erfordert). Oberhalb folgt
der tolle Südosthang über den wir dann
direkt den Gipfel erreichten.
Aufstiegszeit: 4 Std.
Höhenunterschied: 1400m
Abfahrt: Längst der
Aufstiegsroute
Hinweise: Die Tour ist
abwechslungsreich und landschaftlich
sehr interessant. Besonders die
Schlüsselstelle am Gipfelhang erfordert
sichere Schneeverhältnisse. Bei sicherer
Firnlage eine großartige Tour mit hohem
Skivergnügen!
Autor: Roman Burgo
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Lawinenlagebericht Piemont |
Das Wetter in das Valle Maira |
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Unterkunft Tipps Valle Maira |
in Acceglio - Hotel Londra
Tel. 017199014
londra@turismovallemaira.it
http://www.turismovallemaira.it |
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in Preit
- Rifugio Lu Lindal
Tel. 0171998301
lindal@alpioccitane.it |
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in Chialvetta - Locanda di
Chialvetta Tel/Fax 0171995120
locandadichialvetta@gmail.com |
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Tipp:
Als Führer empfehlen wir das toll bebilderte
Buch "Charamaio. Nevica in Val
Maira."
von Bruno Rosano mit 108 Tourenvorschlägen. |
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Okzitanien und die Katharen
Okzitanien ist das einstige Land der
Katharen, das sich vom Südwesten des Piemont
über Südfrankreich (Languedoc) bis zu den
Pyrenäen erstreckte.
Die Katharen, Christen die sich auf das
neue Testament und auf das Urchristentum
beriefen, wurden von der offiziellen Kirche der
Häresie beschuldigt, sodass Papst Innozenz der
III anfangs des 13. Jahrhunderts einen grausamen
Kriegszug gegen sie anordnete.
Das Wort "Katharer" kommt vom
Griechischen "katharos" das "rein" bedeutet. Die
"Vollkommenen" (Auserwählten Katharen), egal
welcher Herkunft oder Geschlecht, lebten in
Arbeitsgemeinschaften und hatten sehr strenge
Ordensregeln.
Sie waren Vegetarier und lehnten jede Form der
Gewalt ab. Es gab keine Gottesdienste, keine
Tempel und keine Kirchen. Ihr christliches
Dasein war rein geistig. Ihr Glaube war stark
vom Dualismus zwischen Gut und Böse, zwischen
materieller und spiritueller Welt geprägt. Das
Alte Testament wurde nur teilweise anerkannt,
weil es als zu gewaltsam galt.
Interessant, nicht wahr?
Für eine gute Vertiefung empfehle ich
die französische Philosophin und Mystikerin
Simone Weil.
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