Anfahrt: Die
Berge der Cordillera Occidental liegen etwa 220 km südwestlich
von La Paz und sind von dort gut erreichbar. Eine recht gute,
asphaltierte und gerade Straße führt zunächst durch den
trockenen, steppenartigen Altiplano ca. 90km nach Südosten bis Patacamaya. Von
hier am Ortsanfang führt südwestlich die neu erbaute Straße
weiter Richtung chilenische Grenze bzw. nach Arica. Nach etwa
140km, gut 20km vor der chilenischen Grenze biegen wir nach
rechts ab und erreichen nach 12km Piste das Dörfchen Sajama.
Das Dorf Sajama
4300m:
Das kleine Indiodörfchen Sajama auf
4300m liegt in einer weiten Ebene umrahmt von
hohen Vulkanen. Östlich, genau dort wo die Sonne
aufgeht, thront mächtig der Sajama mit seinen
eisgepanzerten Flanken in die Höhe. Er ist der
heiligste unter den Bergen der Umgebung.
Gegenüber, im Westen, ragen die Zwillinge
Parinacota und Pomerape in den Himmel. Hier muss
vor einigen Millionen Jahren die Hölle los
gewesen sein!
Vier Farben bestimmen diese magische und
zugleich bescheidene Landschaft:
- Das Blau des wolkenlosen Himmels,
- das Weiß der höchsten Gipfel,
- das rotgetönte Dunkelbraun der Vulkane
- und das Oker der weiten, trockenen Ebene. Ein
zauberhafter Ort!
Im kleinen Ort findet man bescheidene
Unterkunftsstätten und Läden, wo man allerdings
kaum technisches Material findet (Stand 2008).
Die Anschaffung von Jeeps oder Tragetiere zum
Basislager kann vor Ort problemlos durchgeführt
werden.
Absolut erleben: Ein Bad in den heißen Quellen
unweit von Sajama, am Besten gleich nach der
Bergtour!
(Siehe auch Bilder)
Von Sajama ins Basislager
(4870m): Das Basislager des Parinacota liegt an
der Ostflanke des Vulkans, etwa 25km vom
Dörfchen Sajama entfernt. Man kann es mit Jeeps
erreichen (1 Stunde + 30 Min zu Fuß), oder zu
Fuß mit Hilfe von Tragetieren (Tagestour). Eine
sehr sandige Piste führt zunächst gut 5 km nach
Süden, dann erst im weiten Bogen nach Westen bis
am Fuße des Vulkans. Man kann natürlich überall
campieren, normalerweise wird aber das Basecamp
auf 4870m in etwas geschützterer Lage an einem
markanten Felsen errichtet. Die Jeeps können bis
hierher nicht hoch, sodass eine knappe halbe
Stunde Fußmarsch eingeplant werden muss.
Hinweis: Die Etappe mit dem Aufenthalt im
Basecamp ist üblich und auch
akklimatisationstechnisch sinnvoll. Gut
trainierte Berggeher können die gesamte Tour
auch an einem Tag schaffen.
Aufstieg zum Gipfel: Vom Basislager führt
der teilweise gut sichtbare Pfad zunächst
westlich, meist über Lavasand und zwischen
riesigen Lavablöcken Richtung Sattel zwischen Parinacota und Pomerape. Von
hier dann im Zigzag mühsam über die endlosen,
steilen Lavahänge durch Geröll und Sand empor.
Ab 5500-5700m beginnt der kräfteraubende
Büßerschnee: Man muss tatsächliches einiges
"abbüßen" um zwischen diesen oft fast meterhohen
Zacken mit bizarren Formen weiter zu kommen und
das Ziel zu erreichen. Über die nie enden
wollenden Hänge erreichen wir dann doch den
Kraterrand: Die Blicke in den 200m tiefen
Kraterschlund sind atemberaubend! Es ist aber
noch nicht vorbei, denn wir müssen noch nördlich
weiter um den höchsten Punkt zu erreichen. Der
Ausblick ist faszinierend. Rundherum leuchten
die weißen Gletscherhauben der Vulkane, ganz
besonders jene des nahen Pomerape, der
Zwillingsbruder des Parinacota. Unendlich ist
der Blick in die Ferne zu den weiten Ebenen des
Altiplano.
Aufstiegszeit: ca. 8 Stunden
vom Basislager
Abstieg: Längs der
Aufstiegsroute. Abgesehen von den mühsamen
Passagen durch den Büßerschnee, kommt man durch
die sandigen Vulkanhänge rasch bergab, sodass
der Abstieg ins Basislager in etwa 2 Stunden
bewältigt wird.
Höhenunterschied: knapp
1.500m, für diese Höhen kein Honigschlecken!
Hinweise und Schwierigkeiten:
Die Tour erfordert gute Kondition und
Akklimatisation. Sand, Geröll und besonders der
Büßerschnee erschweren den Aufstieg.
Alpintechnische Schwierigkeiten gibt es jedoch
keine, wobei leichte Steigeisen und Stöcke
sehr hilfreich sind.
Ein direkter Aufstieg ohne Aufenthalt im
Basislager ist möglich, jedoch aus
Akklimatisationsgründen und wegen des großen
Höhenunterschiedes nicht unbedingt
empfehlenswert.
Der freistehende Berg kann oft sehr kalt und
stürmisch sein!
Vorsicht, die Gegend ist sehr trocken und es
gibt, abgesehen vom Schnee ab gut 5500m, kein
Wasser!
Weiterer Aufstieg: Von
der chilenischen Seite - Lauca Nationalpark -
erreichbar entweder von Arica (Chile) oder von
Bolivien über den Grenzübergang Tambo Quemado
unweit von Sajama. Zwischen den Seen Lago
Chungara und Cotacotani, unweit vom Dörfchen
Parinacota zum Basecamp 4500m am See Laguna de
Cotacotani (mit Jeep erreichbar). Von hier
östlich zum Hochlager auf 5300m und über die
Südwestflanke zum Gipfel. (Steigeisen u. evtl.
auch Seil - kleinere Spalten).
Beste Zeit: Juli - September
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