Ortler 3.905m
"Normalweg"
(Nordgrat)
über die Payerhütte |
Dieser
faszinierende Riesendom, der das Bild des Obervinschgaues so
majestätisch prägt, ist eine Versuchung für jeden Bergsteiger.
Wir
besteigen den höchsten Berg
der Ostalpen über den anspruchs-vollen
"Normalweg" von der Payerhütte über den Tabarettagrat und
die vergletscherte Nordseite.
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Toureninfo
Ausgangspunkt:
Sulden 1850m
Aufstieg zur Payerhütte:
Vom
Parkplatz St. Gertraud in Sulden gleich hinter der Kirche
(1850m) folgen wir dem Steig Nr. 4 durch den Zirbelkieferwald bis zur
Moräne des Marltferners, einem ganz von Schutt bedeckten Gletscher.
(Variante: Kürzer ist der Weg wenn man den Langenstein Sessellift
benützt der zur K2 Hütte, 2330m, führt. Über Steig Nr.10 kommen wir dann
bei der Moräne auf den Suldner Aufstiegsweg Nr.4). Nach der Moräne folgt ein Grashang
über den wir in
Serpentinen aufsteigen und wir gelangen zur Tabaretta-Hütte (2.556 m) von wo wir einen
phantastischen Blick zur Ortler Nordwand sowie zu den gegenüber
liegenden Suldner Bergen genießen. Gleich hinter der Hütte geht es
weiter über einem gut angelegten Weg in Richtung Bärenkopfscharte
(2879m), wo sich nun der Ortler und die Payerhütte in all ihrer Größe
zeigen. Ab hier geht es auf die nördliche Kammseite leicht ansteigend
weiter bis zum Tabarettajoch (2883m), teils über leicht ausgesetztes
Gelände, das aber mit den nötigen Sicherungen versehen ist. Nach einem
letzten Aufstieg erreichen wir dann problemlos die Payer-Hütte (3.020
m)
Gipfelaufstieg:
Zeitig in der Früh geht es los auf
dem so genannten "Felsenweg". Wir
queren die Nordwestflanke der Tabarettaspitze (oft vereist!) und steigen über
felsiges Gelände hoch bis zum "Wandl". Diese mit Versicherungen
versehene Felspassage ist wohl der technisch schwierigste Teil des gesamten
Anstieges. Auch das obere, teils luftige Gratstück erfordert höchste Vorsicht. In den
heikelsten Passagen nehmen wir uns die Zeit alle nötigen Sicherungen
anzubringen. Nun queren wir vorsichtig die etwas
steile Traverse (Steinschlag!) am oberen Ende der "Eisrinne", die inzwischen im oberen Bereich ausgeapert ist und die uns
über das "Bärenloch" (Achtung
drohende Seracs!) hinaufführt zum Tschierfegg wo das Lombardi-Biwak steht. Dieser Abschnitt ist in den letzten Jahren durch den starken Gletscherrückgang immer heikler geworden und man muss, egal ob in Fels oder Eis, eine anspruchsvolle Rampe
überwinden (im Abstieg wird abgeseilt). Nach
dem Tschierfegg folgt gleich ein spaltenreiches Gelände und ein ziemlich steiler Hang ca. 35
(besonders heikel bei Blankeis). Oberhalb erreichen wir das sanfte Ortlerplateau wo es dann
nur mäßig ansteigend weiter bis zum
Gipfel geht.
Hinweise/Schwierigkeiten: Es handelt sich um eine
schwierige - bei ungünstigen Verhältnissen, sehr
schwierige - hochalpine Gletschertour die keinesfalls
unterschätzt werden darf! Im Fels sind Schwierigkeiten
II Grades zu bewältigen, im Eis Hänge bis 40 Neigung. Vorsicht: Durch den ständigen Rückgang der Gletscher trifft man Jahr für Jahr veränderte Verhältnisse vor.
Ausrüstung: Komplette Gletscherausrüstung +
Helm, Bandschlingen und Abseilachter.
Nicht erfahrene Alpinisten unbedingt mit
Bergführer!
Höhenunterschiede und Aufstiegszeiten: Sulden -
Payerhütte 3 Std. 1170m; Payerhütte -
Gipfel 4 - 5 Std. 900 m;
Karte:
Tabacco Ortlergebiet
1:25.000 Nr.08 - Kompass Vinschgau 1:50.000 Nr.52
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