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Lodner
3228m
Normalweg und Westgrat


Prächtiger, stolzer, weiß leuchtender  Marmorberg in der Texelgruppe. Alpin reizvoll ist der Aufstieg mit toller Kletterei über den Westgrat.
 

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Skitouren im Schnalstal








                                 TOURENINFO

1. vom Eishof im Schnalstal über die Johannes-Scharte
Anreise / Aufstieg zum Eishof:
Von Meran oder vom Reschen kommend bei Naturns Abzweigung in das Schnalstal und zwischen Katharinaberg und Karthaus rechts über eine schmale aber gute Straße in das Pfossental, bis zum schönen Schnalser Hof Vorderkaser 1693m am Talende. Parkplatz. Hier beginnt der Naturpark Texelgruppe. Von Vorderkaser 1693m führt ein gemütlicher Güterweg in nordöstliche Richtung weiter. Ab Mitterkaser 1953m geht es dann östlich sanft weiter bis zum Eishof 2071 (Sommerwirtschaft, einst die höchste Dauersiedlung der Ostalpen).
Aufstieg über die Johannesscharte zum Ausgangspunkt: 
Vom Eishof zieht der Weg in angenehmer Steigung immer östlich weiter Richtung Eisjöchl bzw. Stettiner Hütte. Nach einer knappen Stunde, auf ca. 2500m, verlassen wir den Weg (Wegweiser) nach rechts und steigen meist über Geröll zunächst nordöstlich, dann nördlich, hoch zur Verengung rechts von der Kleinen Weiße (westlich), die durch eine steile mit Drahtseilen versicherte Rinne hoch zur Johannesscharte 2854m führt (heikel bei Eis und Schnee!). Der Abstieg auf der Südseite erfolgt zunächst entlang einer weiteren steilen Rinne mit Drahtseilsicherung. Nach gut 100 Höhenmetern verlassen wir dann den Steig, der zur Lodnerhütte führt und steigen nach links über steile Grashänge ab bis an den Füßen der Felswand der Kleinen Weiße, wo wir dann wieder etwas aufsteigend im weiten Bogen über die Moräne auf die andere Seite des Kessels wechseln.    
Aufstieg über den "Normalweg" (Nordgrat):
Wir steigen über den von Jahr zu Jahr kleiner werdenden Lodnerferner auf der rechten Seite hoch bis zum Sattel am Fuße des Nordgrates. Dort finden wir Steigspuren die steil über Geröll und rutschige Felsplatten hochführen. Glücklicherweise aber stoßen wir bald zu den Sicherungsstangen wo wir uns mit dem Seil sichern können (Achtung Steinschlag, vor allem selbst verursacht!). Die Stangen sind sogar mit Abseilringen versehen, sodass wir uns beim Abstieg herrlich abseilen können. Am Ende der Steilflanke sind wir schon am weiten Gipfelplateau angelangt und wir erreichen bald ohne Schwierigkeiten das Gipfelkreuz des aussichtsreichen Gipfels. Der Name "Normalweg" ist hier nicht unbedingt angebracht, da er besonders durch den starken Gletscherrückgang einige Schwierigkeiten aufweist und technisches Können erfordert.
Aufstieg über den Westgrat:
Fast am westlichen Ende des Grates zieht ein etwa 100m breiter, weißer Felsstreifen etwa 200m in die Höhe und bildet den westlichsten Teil der stolzen Felswand an der Nordseite des Lodner. Wir peilen über Geröll diese Felsen an (eigentlich der nördlichste Ausläufer des Nordwestgrates) und stoßen dort auf Steigspuren bzw. kleine Steinmännchen. Über tolles IIer Gelände klettern wir immer im Bereich der Kante hoch. Am Grat angelangt, geht es dann über diesen östlich weiter, bis unterhalb eines markanten Felsturms wo wir nach rechts ausweichen und über ein schmales Band, teilweise leicht absteigend, auf die Südwestseite wechseln. Dort finden wir eine Einschneidung die zu einer Scharte am Grat hochführt. Ab hier bleiben wir immer am schön kompakten Marmor-Felsgrat, wobei wir einige kurze Passagen im III Schwierigkeitsgrat sichernd überwinden (einzelne Haken vorhanden). Genüsslich und von seltener Schönheit ist die Kletterei über diese scharfe, weiß leuchtende Kante, die direkt zum Gipfel führt (siehe Bilder). Im Bereich des Gipfelaufbaues gibt es ein kompaktes, leicht überwindbares Blockgelände. Oberhalb eröffnet sich uns das Gipfelplateau und wir erreichen problemlos die höchste Stelle mit dem Gipfelkreuz. Der Abstieg erfolgt über den Nordgrat ("Normalweg")       
Aufstiegszeiten:
 
Eishof - Johannesscharte: 2 Std.;   Johannesscharte - Gipfel über den Normalweg: 2,5 Std.;  Johannescharte - Gipfel über den Nordwestgrat 3-5 Std. (je nach Sicherungszeiten). 
Höhenunterschied:
 
1300 m (von der Johannesscharte wird gut 100m abgestiegen)
Hinweise/Schwierigkeiten:
 
Es handelt sich in beiden Fällen um eine anspruchsvolle Bergtour, wo alpine Erfahrung und technisches Können erfordert werden. Am Westgrat, Schwierigkeitsgrad II mit einigen Stellen III, ist in den anspruchsvollsten Passagen das Sichern nötig. Bis auf einigen Stellen ist der Fels dort sehr kompakt und genüsslich zum Klettern. Der Nordgrat  (Normalweg) ist inzwischen Eisfrei, doch auf den oft eher rutschigen Platten befindet sich viel loses Gestein, das die Steinschlaggefahr erhöht. Glücklicherweise gibt es dort Sicherungsstangen, die zum Sichern sowie zum Abseilen sehr Hilfreich sind. Ausrüstung: zur üblichen Gletscherausrüstung empfehlen wir noch den Helm. Felsausrüstung ist am Westgrat angebracht.     
Karten:
Tabacco 1:25.000 Schnalstal Nr.04 -  Kompass Vinschgau 1:50.000 Nr.52

2. durch das Zieltal über die Lodnerhütte
Anreise / Ausgangspunkt:
Von Meran oder Naturns nach Partschins 681m und weiter zum Partschinser Wasserfall, knapp nach dem Gasthaus Birkenwald 930m.
Aufstieg zur Lodnerhütte 2262m:
Vom Gasthaus Birkenwald / Partschins durch das Zieltal Mark.Nr.8 in 4 Std.  oder vom Steiner Hof 1442m (kleine und steile Höfestraße) über Nassereith  auf gut angelegtem Weg in 2,5 Std.
Aufstieg: 
Von der Lodnerhütte 2262m im Zieltal folgen wir dem Steig in Richtung Johannesscharte bis zum Kessel am Talende wo wir dann nach rechts über Geröllhänge und Moränen zum Lodnerferner kommen. Dann am Westgrat oder am Normalweg wie oben weiter.
Aufstiegszeit:
  von der Lodnerhütte über den "Normalweg" 3,5 Std. 
Höhenunterschied:
 
von der Lodnerhütte knapp 1000m 
Karten: Tabacco 1:25.000 Meran und Umgebung 011 -  Kompass Vinschgau 1:50.000 Nr.52 oder Meran Nr. 53