Gratwanderung zwischen Himmel und Trentino

Die faszinierende Cresta di Concei über den Monte Tofino 2153m

Landschaftlich großartige Gratwanderung in den Ledro Alpen, mit Blick über das gesamte Trentino, vom Gardasee zur Brentagruppe, von den weißen Gipfeln der Adamello-Presanella zu den Dolomiten.


 
     

Anfahrt: Von Riva del Garda ins Val di Ledro. In Pieve di Ledro am Ledrosee rechts in das Val Concei. Nach dem Dorf Enguiso rechts Richtung Malga Trat – Rifugio Pernici (Hinweisschild) führt ein schmaler Weg hoch bis zur Alm Malga Trat (ca. 25 km von Riva). Parkplatz.

Aufstieg zur Hütte: Vom Parkplatz zu Fuß auf bequemen Weg in ca. 20 Minuten über den Sattel Bocca di Trat zur nahe liegenden Hütte Rifugio Pernici 1.600m (CAI- SAT Riva, 30 Betten/Lager, www.pernici.com).  Wichtig: Da man bei der Rundtour nicht mehr zum Ausgangspunkt zurückkehrt, ist es sinnvoll ein Auto am  Rifugio Albergo Faggio, 1000m am Ende des Val Concei (ca. 4 km. von Enguiso) zu lassen.

Routenbeschreibung: Von der Hütte Rifugio Pernici kurz zurück zum Sattel Bocca di Trat (5 Min.) und hier über Steig Nr. 420 Richtung Tofino – Dos della Torta – Bocca Ussol (Wegweiser). Der Steig mit einigen Steilstufen führt zunächst durch einen schönen Buchenwald. Nach etwa 30 Min. kommen wir zu einer kurzen Abzweigung nach links zu den österreichischen Stellungen des I Weltkrieges und zum Stollen “Caverna Riccabona” (lohnender Abstecher mit tollem Panorama über das Val Concei und zur Cadria-Gruppe, wo man dahinter den weiß leuchtenden Carè Alto in der Adamello Gruppe erblickt). Kurz danach erreichen wir die Waldgrenze unterhalb der Mazza di Pichea (Felsturm mit Gipfelkreuz, vom Steig problemlos in einer Viertelstunde erreichbar. Kurze gesicherte Passage im Fels. Ein kurzer Abstecher ist empfehlenswert. Toller Aussichtspunkt!). Wir folgen weiterhin dem Steig und kommen in einen Talkessel an dessem Ende wir den Grat erreichen. Toll ist hier der Blick zum oberen Gardasee mit Riva und Torbole.

Nach einigen Kehren erreichen wir den Gipfel des Monte Pichea 2138m der uns nun den gesamten Grat freigibt. Großartig ist der Rundblick über das gesamte Trentino, vom Adamello zur Presanella, von der Brenta zur Paganella mit dem Molvenosee und den dahinter liegenden Fassa-Dolomiten. Wir steigen ca. 100 Meter östlich ab zu einem Sattel und dann wieder im Zigzag hoch zum höchsten Punkt der Rundtour, dem Monte Tofino 2153m. Grandios ist auch hier das 360° Panorama! Der spitze Grat führt nun immer nach Norden, zunächst leicht absteigend dann nach langer Passage oberhalb von steilen Hängen kommt wieder ein kurzer steiler Aufstieg bis zur Bocchetta Slavazi 2048m (immer wieder entlang der Schützengraben), ein alter Übergang zwischen Val di Ledro und Bleggio. Hier wieder über den Südhang des Doss della Torta hoch und im leichten Auf und Ab, formschöne Kalkfelsen umgehend, begegnen wir mehreren Spuren aus dem I Welkrieg: Galerien, Telefonleitungen, Stellungen, Gräben.

Ein weiterer kurzer Aufstieg führt uns zum Gipfel der Cima della Gavardina 2047m, dem nördlichsten Punkt der Val Concei. Von hier geht’s nun hinab zum Sattel Bocca dell’Ussol 1889m, wo wir dann dem Steig Nr.414 folgen (Wegweiser Richtung Rifugio Faggio) und nach Süden, zunächst über Hänge, dann im Wald, ins Val Concei absteigen. Wir erreichen einen Sattel in einer Lichtung, hier nach links (kein Wegweiser) folgen wir dem Steig, der uns zur nahe liegenden Alm Malga Guì 1.446m führt. Von der Alm führt der etwas breitere Steig rechts hinab, später auf der linken Seite über die im Fels gehauenen Stufen der „Scale del Guì“ und schließlich über einen Fahrweg bis zum Rifugio Faggio 1000m. 

Höhenunterschiede und Zeiten:

- Von der Hütte Rifugio Pernici bis zum Monte Tofino 2153m, höchster Punkt der Tour 550Hm, 2 – 2,5 Std.  

- Die Strecke am Grat mit einigem Auf und Ab und schließlich Abstieg zur Scharte Bocca dell’Ussol 1889m, 2 Std.

– Abstieg zum Rifugio Albergo Faggio 1000m, 2 Std.

Gesamtgehzeit: 6 bis 6,5 Std.

Schwierigkeiten: Leichte bis mittelschwere Bergwanderung, die aber gute Kondition erfordert. Der Abstieg von der Scharte Bocca dell’Ussol kann recht mühsam sein. Stellenweise ist der gute Weg etwas ausgesetzt und erfordert Trittsicherheit. Bei widrigen Verhältnissen (Eis – Nässe) mitunter auch heikel. Unbedingt ausreichend Wasser mitnehmen, da es unterwegs keines gibt.

Konditionsschwächere können nach Erreichen des Monte Tofino über den selben Weg wieder zurück.

Hinweise: Empfohlen wird die Tour im Frühsommer und im Herbst (allerdings ohne Schnee!). Im ersten Fall kann man die schöne und vielfältige Alpenflora, im Herbst die traumhaften Farben, erleben. Großartig ist der Blick zur Adamello, Presanella und Brenta, die man immer vor sich hat und die mit ihren weiß leuchtenden Gipfeln einen faszinierenden Horizont bilden.

Für den Abstieg gibt es mehrere Varianten, wobei eine Verlängerung der Tour über Vals Vesì oder Val dei Molini di Vies auch sehr lohnend sind.  

Interessant ist der Weg auch aus historischer Sicht: Längs der Strecke gibt es viele Spuren aus dem I Weltkrieg.


Karten:
KOMPASS 1:25.000 “Alto Garda e Ledro” – KOMPASS 1:50.000 “Alpi di Ledro – Valli Giudicarie”

Autoren: Giorgio und Mauro Saraceno

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