Bergsteigen in der Condoriri Gruppe - Cordillera Real - Bolivien
Die Condoriri Gruppe befindet sich nordwestlich von La Paz in der Cordillera Real. Ihre formschönen, markanten Gipfel erreichen zwar nicht die 6000er Marke der nahe liegenden Huayna Potosì (östlich) und Chachakumani (westlich), bieten aber landschaftliche großartige Eindrücke und bergstei-gerische Möglichkeiten

Anfahrt / Ausgangspunkt: Von El Alto 4000m über La Paz knapp 30 km nach Westen bis nach Patamanta und von hier über Piste nördlich weitere 20km weiter zum Lago Tuni ca. 4300m. In dieser kleinen, ganz bescheidenen Siedlung am südwestlichen Ufer des Sees kann man sich die Tragetiere (Lamas und Esel) für den Transport zum Basecamp organisieren. Getränke kann man z.T. auch hier bekommen. Es empfiehlt sich einen oder zwei Tage in Tuni zu verbringen und die tolle Landschaft zu erwandern (Akklimatisationstechnisch sehr günstig).

 

 

Auf den Mirador, 5.224m

auch Cerro Jattayco - Schöner Trekking- und Akklimatisationsgipfel auf den Weg zum Basecamp

 

Der Mirador (Cerro Jattayco) hat diesen Namen nicht von ungefähr: Er bietet einen grandiosen Rund- und Überblick über die Condoriri Gruppe, den hohen Gipfeln der Cordillera Real und den Altiplano. Abgesehen von den kurzen Felspassagen in Gipfelnähe stellte dieser gletscherfreie Trekkingberg keine besonderen technischen Probleme dar.

 

Aufstieg: von Tuni erreichen wir in knapp 10 Min. den Stausee an dessen östlichen Ufer wir nach Norden dem gut ersichtlichen Steig folgen. Nach dem See folgt ein gestuftes Gelände mit Böden und Felsen und wir folgen dem im Felsgelände nicht immer deutlich ersichtlichen Steig auf der rechten Seite des Tales hinein, bis wir dann flache Böden erreichen, wo wir dann die Talseite wechseln und linkshaltend meist über Kar immer in nördliche Richtung aufsteigen, bis wir dann einen Sattel auf gut 5000m erreichen. Von hier könnte man dann nordwestlich direkt zum Basecamp absteigen. Zum Mirador geht's noch südwestlich weiter, zunächst über unproblematisches Gelände, dann aber vermehrt mit Felspassagen. Von einer letzten Scharte erreichen wir schließlich über eine Felspassage, die Trittsicherheit verlangt, den tollen Panoramagipfel.

Aufstiegszeit: 3-5 Stunden, je nach Akklimatisierung 

Abstieg: Der idealste Abstieg erfolgt über die West-Nordwestflanke. Man folgt vom Gipfel am Grat nach Westen, knapp vor dem westlichen Gipfel steigt man rechts nordwestlich etwas hinab und erreicht nach links auf ca. 5100m einen Sattel von dem nach Westen ein Tal hinunterzieht. Über das Kar kommen wir rasch hinunter, bis wir dann an geeigneter Stelle nach Nordwesten über mäßig steile Hänge weiterkommen und bald den See Laguna Chiar Kkota mit dem Basecamp erblicken. Über schöne Weidehänge, wo sich Lamaherden gerne aufhalten, erreichen wir schließlich den zierlichen Bergsee mit dem Basecamp wo wir unsere Zelte aufstellen. Grandios sind das Panorama und die Stimmung in diesem von mächtigen Bergen und Gletschern umarmten Kessel!  Die Abstiegszeit vom Gipfel bis ins Basislager beträgt maximal eine Stunde.

Hinweise und Schwierigkeiten: Es handelt sich um einen sehr lohnenden, eisfreien Trekkinggipfel. In den Felspassagen in Gipfelnähe sind Vorsicht und Trittsicherheit erforderlich. Wer die letzten Passagen am Gipfel nicht machen will, kann vom Sattel auf gut 5000m nach Westen direkt zum Basecamp absteigen. 

Günstig ist natürlich wenn man sich von Tuni das Gepäck über die Normalroute von Wata Pampa zum Basislager mittels Esel und Lamas transportieren lässt. Das kann man problemlos vor Ort organisieren.  

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Pyramide Blanca 5.300m

tolle Gletschertour im Herzen der Condoriri Gruppe

     


Sehr schöne Gletschertour in einer bezaubernden Landschaft von Seen, Gipfeln und Gletschern.
Im oberen Bereich gibt es würzige Passagen die angemessene Sicherungen
und Vorsicht verlangen




 

Aufstieg zum Basecamp: Das Basecamp auf ca. 4700m am See Laguna Chiar  Kkota kann, wie oben beschrieben, in Kombination mit dem Mirador gemacht werden, oder über den Normalweg über Wata Pampa. Von Tuni folgen wir zunächst dem breiten Weg am Westufer des Sees, der dann ziemlich flach durch das breite Tal Richtung Norden führt. Irgendwann endet der Fahrweg bei den letzten Behausungen und ein gut sichtbarer Steig führt dann leicht ansteigend auf der rechten Talseite hinein. Vorbei an kleineren Bergseen nähern wir uns immer mehr den mächtigen Gletscherbergen der Condoriri und wir kommen schließlich zum schönen, etwas größeren See Laguna Chiar Kkota, wunderbar eingebettet in einer bezaubernden Gipfel- und Gletscherlandschaft, wo sich unmittelbar dahinter das Camp befindet. Es ist ein selten schöner, kraft- und lichtvoller Ort.

Aufstiegszeit: 3-4 Stunden

Aufstieg zum Gipfel: Im Dunkeln gehen wir eine knappe Stunde nordöstlich in Richtung Gletscherausläufer über ein ziemlich flaches Gelände. Am rechten Rand der Gletscherzunge steigen wir dann über die erste etwas steilere Eisstufe hoch. Es folgt ein schön gestuftes, sanftes Gelände, das wir eher linkshalten angehen. Der Anstieg wird dann steiler und spaltenreicher und im weiten Bogen ziehen wir nach rechts, wo wir den etwas steilen Hang zwischen Pico Illusion und Pyramide Blanca anpeilen. Große Spalten müssen vorsichtig umgangen werden, ehe dann der Steilhang beginnt, der etwas vorsichtig angegangen werden muss (je nach Verhältnissen muss entsprechend gesichert werden). Am Grat nach rechts über Geröll und Felsen erreichen wir auf der Ostseite noch eine kurze (1 Seillänge) aber steile, ausgesetzte Firnflanke die zum Gipfel führt. Hier ist das legen eines Fixseiles bzw. ein anständiges Sichern unbedingt erforderlich. Ein kleiner Felsblock ermöglicht dann noch den Aufstieg zum höchsten Punkt. Großartig ist der Rundblick in allen Himmelsrichtungen. 

Aufstiegszeit: 3-4 Stunden

Höhenunterschied:  ca. 600m

Abstieg: Längs der Aufstiegsroute

Hinweise und Schwierigkeiten: Am Basecamp sammelt ein Wächter eine kleine Gebühr ein.

Die Gletschertour erfordert sicheres gehen im Eis. Steile Passagen und spaltiges Gelände muss überwunden werden. Die letzte Seillänge zum Gipfel ist ein anständiges Sichern absolut ratsam.   

Siehe Karte >>>